Empfohlene Massnahmen und Beispielprojekte
Mit zunehmenden Hitzetagen werden Begrünung, Beschattung und ein gezielter Umgang mit Wasser in Städten und Gemeinden wichtiger. Naturnahe Gestaltung trägt zur Abkühlung bei, fördert die Gesundheit und verbessert die Lebensqualität.
Begrünen und Beschatten
Bäume, Sträucher und Hecken im Siedlungsraum leisten einen wichtigen Beitrag zur Abkühlung der Umgebung, fördern die Artenvielfalt und spenden wohltuenden Schatten. Sie werten die Landschaft auf, schaffen Erholungsräume und verbessern so das Lebensumfeld – ein Plus für die körperliche und mentale Gesundheit. Auch begrünte Dächer und Fassaden helfen, die Umgebung zu kühlen und schützen Gebäude vor direkter Sonneneinstrahlung. Wo eine Begrünung nicht möglich ist, bieten Alternativen wie Sonnensegel wirksamen Schutz vor Überhitzung.
Damit diese Massnahmen langfristig wirken, braucht es Pflege, Wasserversorgung und gemeinschaftliche Verantwortung – durch Gemeinden, Eigentümerinnen und Eigentümer und engagierte Nachbarschaften. So bleibt das Grün lebendig und seine Wirkung nachhaltig.
Praktische Beispiele von naturnahen Aussenräumen und Freiflächen
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Temporäre Massnahmen
Langfristige Begrünungen sind nachhaltiger und wirksamer – doch auch temporäre Massnahmen können Hitze reduzieren und wertvolle Erkenntnisse liefern. Sie bieten die Möglichkeit, den Kühlungseffekt zu testen, die Bevölkerung einzubeziehen und Akzeptanz zu schaffen, bevor dauerhaft gepflanzt wird.
Ein gutes Beispiel ist das Aufstellen von Bäumen in Töpfen: Bäume, die später sowieso im Gemeindegebiet gepflanzt werden sollen, können vorab angeschafft und vorübergehend im öffentlichen Raum aufgestellt werden. Ein weiteres Beispiel ist das Platzieren von Kübelpflanzen und Hochbeeten auf versiegelten Flächen.
Solche Projekte tragen nicht nur zur Anpassung bei, sondern fördern auch den Dialog mit der Bevölkerung und machen den Nutzen von Begrünung erlebbar.
Entsiegeln
In Städten und Siedlungen sind viele Flächen mit Asphalt, Beton oder Pflastersteinen versiegelt. Diese Materialien speichern Hitze besonders stark und sorgen dafür, dass sich die Umgebung tagsüber aufheizt und nachts kaum abkühlt. Die Folgen: überhitzte Quartiere, schlechte Luftqualität und wenig Raum für Natur.
Allein die Entfernung von Asphalt genügt nicht, um Hitze effektiv zu mindern. Unbedeckte Böden oder Schotterflächen speichern weiterhin Wärme. Erst Begrünung mit Pflanzen schafft durch Schatten und Verdunstung spürbare Effekte.
Jede entsiegelte und grüne Fläche zählt, egal ob kleine Parkplätze, Wege oder versiegelte Höfe. Sie verbessert das Mikroklima, fördert die Artenvielfalt und macht Städte und Gemeinden lebenswerter.
Wichtig: Entsiegelung braucht Planung. Unterirdische Leitungen oder rechtliche Vorgaben müssen beachtet werden. Neben der richtigen Technik ist auch eine gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, Eigentümerinnen und Eigentümern sowie Anwohnenden wichtig.
Wasser bereitstellen
An Hitzetagen braucht der Körper mehr Flüssigkeit – doch nicht alle haben immer Wasser dabei. Deshalb sind öffentliche Trinkwasserstellen eine einfache, aber sehr wirkungsvolle Massnahme zur Gesundheitsvorsorge. Sie sollten überall dort verfügbar sein, wo sich viele Menschen aufhalten: an Bahnhöfen, vor Verwaltungsgebäuden, in Parks oder auf Schularealen.
In der Schweiz liefern viele öffentliche Brunnen bereits Trinkwasser in ausgezeichneter Qualität. Damit das auch wahrgenommen und genutzt wird, braucht es eine klare Kennzeichnung oder Kommunikation als Trinkwasserstelle. Gleichzeitig ist die regelmässige Reinigung und Wartung entscheidend, damit die Anlagen hygienisch bleiben und dauerhaft funktionieren – vor allem bei starker Nutzung in Hitzeperioden.
Massnahmen und Unterlagen des Kantons St.Gallen
Hitzefreundliche Siedlungsgestaltung ist auch bewegungsfreundliche Siedlungsgestaltung.
